Flight on 2.6.2019 by Sebastian Barthmes

Ozone ZENO ML
2.6.2019
Grente / Antholz
06:56:28 Uhr (UTC)
17:22:20 Uhr (UTC)
10:25:52 h
3834 m (GPS)
34 km/h
354.2 km
456.92 (129%)

Sehr gute, großflächig tragende Thermik. In Hauptkammnähe wenig Wind, in den Dolos, deutlicher Nordwest. Starke Abschattungen in den Dolomiten. Basis anfangs 3200, später bis 3800.

Tag mit 300er Potenzial, mit ein paar Hindernissen. Es ging sehr früh zuverlässig los, ich startete als Erster um Punkt 9:00 Uhr. Ich hatte den Plan, nach Möglichkeit nach Heiligenblut zu fliegen und dort den ersten Wendepunkt zu legen, um auf der Standardroute den 300er Sektor erreichen zu können. Die Dolomiten sollten ja etwas wolkig werden, daher wollte ich sie eigentlich so gut es geht meiden. Ich wusste allerdings, dass die Basis und die Schneelage da ein Wörtchen mitzureden haben. Optimistisch war ich, als die Basis im Defereggental schon um 10 fast auf 3300m war. Am Großglockner dann die Ernüchterung: Die Querung über die Südausläufer des Großglockner war um die Uhrzeit noch nicht wirklich möglich. Was nun aus dem Tag machen? Mal abwarten wie sich die Dolos entwickeln... Mit leichtem Ost-Rückenwind ging es mit Höchstgeschwindigkeit (60min-Speed immer so zwischen 40-50) zum westlichen Wendepunkt am Wilden Pfaff. Die Luft trug hervorragend, war dadurch aber etwas zappelig, was das Vollgas-Fliegen mit dem Zeno über viele Stunden dann doch ermüdend macht. Für mich war hier wichtig, auch mal nur Halbgas zu fliegen und mich bewusst mal eine halbe Stunde zu entspannen. Mein Proviant waren heute Studentenfutter, Energie-Gel mit Koffein, und Isodrink im Trinkbeutel. Eine Kombination, die mich insgesamt ganz gut fit gehalten hat. Das Ridnaun-Tal war untypisch, turbulent mit wechselnden Windrichtungen und vereinzelten, dafür sehr harten Thermiken. Auf dem Weg die die Dolomiten musste dann ein Plan geschmiedet werden. Ich war extrem früh dran, bereits um kurz vor 3 setzte ich zur Querung nördlich von Brixen an. Überentwicklungstendenz war nicht zu erkennen, dafür Abschattungen und Wolkenausbreitungen. Auf der Standardroute waren die 300 wegen dem Luftraum nicht erreichbar, also war die einzige Möglichkeit, den Sektor westlich anzufliegen. Die Wetterscheide an der die Wolkenbasis oft ca. 1000m niedriger ist war diesmal deutlich weiter südlich als üblich, etwa auf der Linie Cima di Cece. Der Bereich um die Marmolada war leider großflächig dauerhaft komplett durch große Ausbreitungen abgeschattet, die durch das Fassatal westlich ausgelöst wurden. Ich entschied mich, eine Westroute über das Fassatal zu versuchen. Im Prinzip ging es ganz gut, aber ich wurde von einer Phase extremster Abschattung verfolgt, der ich mit Vollgas nach Süden floh. Was mach ich jetzt? Der FAI-Sektor war durch eine undurchdringliche Wolkenmauer blockiert, mein Rückweg lag tief im Dunkeln. Ich war zwar in der Sonne, aber es war windig und die Thermiken hier nicht mehr so stark wie in Hauptkammnähe. Die Sonne wanderte aber inzwischen auch weiter nach Westen und war dann tief genug um die steilen Westhänge endlich richtig anzuwärmen. Das Fassatal war leider immer noch tief im Schatten, deswegen musste ich den Sprung auf die Westseite der Dolos schaffen, wohlwissend, dass mich dort wieder der volle Nordwind empfangen wird. Eine Konvergenzlinie brachte mich dann auf die traumhafte Westseite vom Rosengarten, von dort ging es mit Vollgas gegen 10-20km NW Wind am Langkofel vorbei Richtung Pustertal. Leider lagen die letzten möglichen Thermikquellen im Schatten, deswegen konnte ich nur mit wenig Höhe ins Antholzer Tal einfliegen und das Dreieck nicht 100% schließen. Fazit: 350km geflogen für 292km FAI, effizient ist etwas anderes ;) Aber schön wars trotzdem, wenn auch anstrengend. Grüße an alle Mitflieger! #flugschulehochries #xctracer

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